Ein Welpe soll einziehen


Ein Welpe soll einziehen

Freude kommt auf und das ist auch gut so!

Schließlich hat man sich entschlossen, ein neues Familienmitglied aufzunehmen, welches einen über ein Jahrzehnt täglich begleiten wird.

Doch gerade für Ersthundehalter, die zum ersten mal den Schritt zum Hund wagen, gilt Folgendes :

Auch wenn es schwer fällt, sollte man die rosarote Brille für einen Moment absetzen und über die süßen Kulleraugen, das weiche Fell und die tollpatschigen Spielversuche des niedlichen Welpen hinweg nachdenken, ob man dieser Aufgabe gewachsen ist .

Zunächst einmal sollte man sich überlegen, ob man einen Hund an sich überhaupt aufnehmen kann und will.
Jeden Tag spaziern, bei Wind und Wetter, bei Minustemperaturen die Leine in die Hand nehmen ?
Nicht länger als maximal 6-8 Stunden von daheim wegbleiben
?
Urlaubspläne nach den Vierbeinern richten ?
Doch eher zweimal am Tag staubsaugen als zweimal die Woche ?
Hundehaare überall ?
Sich mit Haut und Haaren auf ein anderes Lebenwesen einlassen, dass sich zu 100% auf einen verlässt ?

Wenn das alles in Ordnung geht, dann sind die Grundvoraussetzungen für einen Hund schon mal vorhanden.

Ein Welpe ist aber noch einmal etwas Anderes.
So süß ein Welpe auch sein kann, mit dem Einzug steht einem circa EIN JAHR evt auch länger harte Arbeit bevor - und das völlig unabhängig von der Hunderasse .

Denn ein Welpe kann NICHTS wenn er einzieht.
Er versteht nicht, das er sich nur draußen erleichtern darf, er weiß nicht , dass man nicht in Hände beißen kann und dass eure Schuhe vielleicht 200 Euro gekostet haben, ist ihm auch egal wenn er darauf rum kaut.

Im Klartext heißt das unter Anderem Folgendes:

- am Anfang mehrmals die Nacht aufstehen, weil der /die Kleine noch nicht lange einhalten kann.
- den Welpen ständig im Auge behalten und ihn lesen lernen damit man weiß wann er mal muss.
- absoulute Konsequenz bei der Erziehung und absolut nichts durchgehen lassen, was zum einen heißt den Welpen nicht aus den Augen zu lassen und zweitens auch sich nicht um den Finger wickeln lassen.
- Mehrmals am Tag Spaziergänge und dem Kleinen die Welt / Stadt / Geschäfte /andere Hunde / Hundeschule alle möglichen Situationen auch Hundettausend Mal üben.
- sich selbst ein Nervenkostüm aus Stahl zulegen, weil es nun mal dauert einen Welpen zu erziehen und es immer Rückschläge geben wird ...und noch viel mehr...


Kurzum, ein Welpe ist kein Zuckerschlecken.
Mit Konsequenz und guter Herangehensweise geht es aber flott vorwärs und man hat bald einen treuen Begleiter an seiner Seite.

Allerdings ist und bleibt das erste Jahr sehr anstrengend, denn frei nach dem Motto

                 ,,Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr"


lernt ein Hund in seinem ersten Lebensjahr am meisten - sei es Erziehung oder Sozialverhalten.

Es sei also gut überlegt , ob man dazu bereit ist, das erste Jahr gemeinsam mit seinem Hund zu einem richtig guten Team zu werden, denn dazu gehört viel Geduld, die Fähigkeit Hilfe anzunehmen und sein eigenes Verhalten immer zu reflektieren und den Fehler erstmal bei sich zu suchen wenn etwas nicht klappt.
Deshalb sollte man sich vor dem Welpenkauf noch einmal im Familienrat hinsetzen und genau abwägen, ob man und vorallem alle in der Familie dazu bereit ist - etwas anderes ist dem Tier gegenüber unfair.